Adelberger Bühnenkracher e.V.
Adelberger Bühnenkracher e.V.

 Bühnenkracherausflug 2018 „Berlin – ick liebe Dir"

 

Pünktlich wurden wir von Kolb-Reisen in Adelberg abgeholt. Der halbe Bus war „unser“ und das Wetter sollte bombig werden. Das erste Ziel war Potsdam, mit seinen wunderschönen Gärten, Parkanlagen und natürlich Schloss Sanssouci.

Ohne Frage eine Hauptattraktion. Friedrich der Große ließ es als Sommerresidenz planen, mit davor liegenden Weinbergtrassen und einem tollen Rundblick. 

Bei sengender Hitze liefen wir zur Gruft von Friedrich d. Großen

gest. 1786.

Sein Wunsch in Sanssouci die letzte Ruhestätte zu finden, ging erst 1991 in Erfüllung. Seine sterblichen Überreste wurden von der Burg Hohenzollern (in unserem schönen Schwabenland) in die Gruft des Schlosses Sanssouci überführt, hier ruht er neben seinen geliebten Hunden.

Vorbei am russischen Dorf – Kolonie Alexandrowka   die 1826 als ein Geschenk an 12 Sänger des russischen Soldatenchors von Friedrich Wilhelm III gebaut wurde,      

ging es zum Schloss Cecilienhof. Während des 

1. Weltkriegs wurde dieser letzte Schlossbau der Hohenzollern errichtet.

Hier lebte Kronprinz Wilhelm nur ein Jahr, 1918 floh er nach Holland, seine Frau Cecilie ließ er hier. Berühmtheit erlangte der Cecilienhof durch die Potsdamer Konferenz. 1945 besiegelten Stalin, Truman und Churchill das Potsdamer Abkommen mit Beschlüssen über das weitere Vorgehen der Besatzungsmächte in Deutschland.

Eine gemütliche „Stadtführung“ folgte, die langsame Fahrt zum Hotel, wir waren voll im Feierabendverkehr. Im klimatisierten Bus und müde vom Tag war uns alles egal, nur der Fahrer war genervt. Leerstehende Plattenbauten, Hinterhöfe und Kneipen, alles war gemütlich anzusehen. Unser Hotel Abacus war sehr schön, direkt am Tierpark gelegen, und das bestellte Essen war bereit. Das Buffet übertraf alle Erwartungen6 – Koch mit Mütze stand an der heißen Platte, alles wurde geboten – und das Nachtischbuffet war ein einziger Angriff auf den Hüftspeck. Wohl wissend, dass so spätes Schlemmen nicht gesund ist, haben alle kräftig zugeschlagen.

Am nächsten Tag war eine Stadtführung mit dem Bus angesagt. Eine echte „Berliner Göre“ zeigte Ihre Stadt. Wir fuhren zum Olympiastadion, mit seinem 77m hohen Glockenturm – unter den Nazis als Führerturm bezeichnet. Er wurde 1962 wegen Kriegsschäden gesprengt und später wieder aufgebaut. Er bot einen herrlichen Rundblick  und auf der Plattform ging ein laues Lüftchen, und es gab schon das erste Eis.

Wer glaubte die „Spreefahrt“ bringe etwas Abkühlung der irrte. Das einzige „Kühle“ auf dem Schiff waren die Getränke, die Sonne brannte erbarmungslos. 

Danach wurden wir von Hr. Joos abgeholt zum kleinen Spaziergang zum Reichstag den wir besichtigen sollten. 

Hier war einiges los, lange Schlangen an den Kontrollstellen. Als Gruppe sind wir schnell reingekommen, aber die Kontrollen waren unglaublich. Wie am Flughafen wird alles durchleuchtet – Pässe vorzeigen – Körperkontrolle – wie schön, dass man nicht noch nach einer Urinprobe gefragt wurde. Absurd, alles Gepäck (schon geprüft) mußte vor dem Plenarsaal an den Haken gehängt werden. Ohne Abholschein, einfach so – und alles in der Tasche, Handy, Geld, usw., ich war entsetzt!

Der etwas langweilige Vortrag über fünf Tribünen hinweg bot uns eine kleine Verschnaufpause im klimatisierten Plenarsaal.  Auf meine Frage, ob angesichts der Beschlüsse, die hier gefasst werden, Alkohol erlaubt ist bei den Sitzungen, wurde nicht geantwortet. 

Wie kann man so etwas fragen? Dann gings zur Kuppel (50m), wieder anstehen, gefühlte 50 Grad, wie in einem Gewächshaus.

Wie in einer Spirale wand sich der Weg auf die Kuppelspitze. Im Inneren Kreis war die Geschichte des Reichstags dokumentiert. Die Einweihung 1894 durch Kaiser Wilhelm II, die Ausrufung der Weimarer Republik 1918 und der Brand 1933, alles war zeitlich dokumentiert. 

Jetzt waren wir alle ziemlich geschafft, unser Bus  hatte uns an den Hackeschen Höfen ausgeladen, hier konnte man noch die ganze Bandbreite der Berliner Gastronomie erkunden. Hier,  direkt unter den Gleisen der Stadtbahn, bei der Brauerei Lemke hat uns das Bier und Essen gut geschmeckt und  dann kam auch das von den Berlinern so heiß ersehnte Gewitter mit Starkregen.

Wir zogen weiter, aber wir mussten uns eine neue Kneipe suchen, der Regen war zu stark. Unter Schirmen und Planen, die immer wieder Wasser durchließen, weil sie vollgelaufen waren, sind wir gemütlich beieinander gesessen. Der Eimer, der das überschüssige Wasser sammelte, wurde von Gerlinde zweckentfremdet, um ihre heißen Füße  zu kühlen. Im Hotel angekommen, verschwanden fast alle im Zimmer. Gerne wären wir noch auf der Hotelterasse gesesssen, aber es regnete noch immer und keine Überdachung – nur zwei Bänke vor dem Hotel konnten noch als Sitzplatz dienen. Hier tranken wir immer unser Abendbier.

Am Samstag hieß es Zeit zur freien Verfügung. Mein Vorschlag an unsere Gruppe – Checkpoint Charlie – muß man gesehen haben. Hr. Joos hat uns direkt hier aussteigen lassen. Hier standen sich 1961 erstmals Panzer der USA und der UDSSR gegenüber. Hier hatte der Bau der Berliner Mauer aus der belebten Friedrichstrasse eine Sackgasse gemacht.Heute erinnern Mauerreste, ein Wachturm und ein letztes Schild „Achtung! Sie verlassen den amerikanischen Sektor!“ an die Teilung der Stadt.

Hier kam ich auf die tolle Idee, einen Hop on, Hop off Bus zu buchen. Schnell war man an den tollsten Orten der Stadt und konnte im Viertelstundentakt weiterfahren. Zähneknirschend bezahlten wir 16€ pro Person, sind nach 5min. Fahrt ausgestiegen und erkundeten den Alexanderplatz, rotes Rathaus, ab zum Dom, um hier weiterzufahren zum Brandenburger Tor. Unsere Zeit war ja begrenzt, um 16.00 Uhr wurden wir ja wieder beim KA DE WE vom Bus erwartet.

Doch schon am Nymphenbrunnen hörten wir ein Sing-Sang mit Spielchen von erwachsenen Frauen in weißen Gewändern. Diese „Friedensengel“ haben mit ihrer Demo den gesamten Busverkehr unter den Linden lahmgelegt. Keine Haltestelle wurde mehr angefahren und so mussten wir wegen diesen Weibern im Stechschritt zum Brandenburger Tor laufen, in der Hoffnung dahinter einen Bus zu ergattern. Für 16,00 € sind wir gerade mal ein paar Minuten gefahren. Am Brandenburger Tor waren weitere Demos in Vorbereitung, ich glaube dieser Platz ist nur für Demos reserviert. Da stehen die Kurden um für ihre Rechte zu kämpfen, hinterm Tor steht Mazedonien die ihren Ländernamen nicht mit Griechenland teilen möchten usw.  Als wir wieder im Bus saßen, konnten wir alle weiteren Sehenswürdigkeiten vom Fenster aus genießen. Unsere Zeit war begrenzt, wir fuhren direkt zum

KA DE WE (Kaufhaus des Westens).  Aber hier zu Essen, nein da sind wir Schwaben gleich weitergezogen, bei diesen Preisen!

Wir wollten eine gemütliche Gartenwirtschaft  und für Berlin ein Muss, eine Currywurst essen, die ja hier erfunden wurde. Dann gings zurück zum Hotel – ausruhen und Schickmachen – denn heute geht’s zum Friedrichspalast. Unser Kulturprogramm bei dieser Reise, THE ONE Grand Show“ war der Hammer.

Alles wurde hier übertroffen, die Kostüme, die Beleuchtungstricks und Lichteffekte, die die ganze Bühne mal in einem See oder in Traumwelten verwandelte. Die ganze Vorstellung sollte ja auch einen Traum darstellen, nicht greifbar, im Nebel und atemberaubende Kunststücke auf dem Trapez hoch in der Palastkuppel. 

 

Dann saßen wir zum letzten Absacker noch auf den Hotelbänken und tranken unseren mitgebrachten Sekt, die Hotelterasse war um diese Zeit wegen der Nachtruhe der Anwohner gesperrt. 

Pünktlich nach einem ausgiebigen Frühstück ging es wieder heimwärts. 

Auf der Heimreise machten wir noch einen Stop im Gartenreich Wörlitz (Dessau). Viele von uns hatten keinen Schimmer was da auf uns wartete. Die Bootsfahrt auf den romantischen Wasserwegen mit verwunschenen Schlösschen und Gartenhäusern mit uraltem Baumbestand – es war traumhaft.

Im Biergarten mit einer Obstwiese wo man unter Apfelbäumen sein Bier genießen konnte und noch ein Dorfplatz das war, der an die DDR-Zeit erinnerte – eine Welt im Kleinen – der gemütliche Teil unserer Rebublik. Kleine Häuser mit blumengeschmückten Vorgärten – ursprüngliche Wiesen mit Blick bis zum Horizont, auf denen auch noch Störche zu sehen sind, ja das gibt es noch in unserem Land.

Ich hab noch einen Koffer in Berlin und deshalb muss ich Nächstens wieder hin.

Wenn man die touristischen Highlights so ziemlich alle gesehen hat, dann gibt es immer noch genug zu entdecken – vielleicht kommen wir wieder!

 

 

verfasst von Renate,

abgeschrieben von Conny,

bebildert u. online gestellt v. Werner.

 

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© Adelberger Bühnenkracher e.V. - aktualisiert: 18.03.2024